Ziele
- Lehrkräfte, Mitarbeiter*innen im Ganztag der Grundschulen entwickeln ihr schuleigenes Erziehungskonzept weiter. Sie nehmen die Eltern als wichtige Beziehungspersonen wahr, die sie wertschätzen und professionell unterstützen.
- Sie trainieren die Kommunikation mit Eltern auf Augenhöhe.
- Die teilnehmenden Schulen entwickeln und etablieren ein eigenes Konzept zur pädagogischen Elternarbeit.
- Eltern werden von den Schulen in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt und erkennen die Bedeutung der Beziehungsarbeit für die Lernprozesse ihrer Kinder.
- Die Grundschulkinder werden in ihren Entwicklungs- und Lernprozessen von ihren Eltern, Lehrkräften und den Mitarbeiter*innen im Ganztag professionell unterstützt.
Entwicklungen
Auch im Schuljahr 2022/23 wurden zwei fünftägige Fortbildungen angeboten.
Die teilnehmenden Tandems einer Schule (Lehrkraft und Sozialarbeiter*innen) wurden in der Maßnahme befähigt, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihren Schulen tätig zu werden. So sollen sie den Prozess der Schulentwicklung bezüglich der Elternarbeit unterstützen. Dabei stehen systemorientierte, offene Instrumente als Arbeitsmaterialien für das Tandem zur Verfügung. Die Materialien ermöglichen es den Grundschulen, ihre Elternarbeit zu evaluieren und weiterzuentwickeln.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Qualifizierungsmaßnahme werden auf die Bedarfe der Teilnehmer*innen kontinuierlich abgestimmt und angepasst. So wurde die „Kommunikation mit Eltern“ zu einem neuen, zentralen Thema der Fortbildungen in verschiedenen Ansätzen aufgegriffen, vertieft und erweitert. Darüber hinaus werden zielführende Elterngespräche eingeübt und professionalisiert. Die beruflichen Hintergründe der Teilnehmer*innen aus den Schulen stellen eine Bereicherung für die Bearbeitung des Elternthemas dar.
Sie werden daher in den Fortbildungen aufgegriffen und sichtbar gemacht, indem Teile der Fortbildungsinhalte von den Teilnehmer*innen selbst gestaltet werden.
Neben Qualifizierungen hat das Projektteam Gütersloher und Bielefelder Schulen in ihrer Elternarbeit unterstützt, indem es schulinterne Fortbildungen durchführte.
In der nächsten Projektphase wird ein wichtiges Ziel sein, die Teilnehmer*innen dafür zu sensibilisieren, die Wirksamkeit von Elternarbeit in ihrer Schule zu reflektieren. Durch diesen Prozess werden sich Veränderungen in den Grundschulen ergeben mit Auswirkungen auf die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule.
Auch in Zukunft werden – aufgrund weiterer Nachfragen – fünftägige Fortbildungen angeboten. Ebenso werden in einzelnen Schulen schulinterne Angebote sowie Informations- und Beratungsgespräche durchgeführt.
„Als Schulsozialarbeiterin schätze ich an der Weiterbildung zur GEEG-Trainerin, dass bei den zu erarbeitenden Inhalten viel Spielraum für die eigene Schule bleibt, Module für die eigene Elternschaft zu entwickeln.“
(Sylke Kleine-Beckel, Diplom-Sozialarbeiterin)
Im Schuljahr 2022/23 fanden verschiedene Fortbildungen und Arbeitskreise statt, darunter Dienstbesprechungen mit der Schulleitung und der Schulaufsicht, interne Lehrerfortbildungen, Konrektorenfortbildungen, Schulentwicklungsgespräche und Moderatorenfortbildungen. Die Grundschule Bühlbusch entwickelte einen Elternfragebogen, der auch anderen Schulen zur Verfügung gestellt wurde. Es gab außerdem eine Präsenzfortbildung zum Thema Beschwerdemanagement.
Es wurde auch ein Materialpaket für die zukünftigen Schulungen entwickelt und erprobt, das pädagogische Einstiege für Jahrgangselternabende enthält. Für das kommende Schuljahr soll dieses Material grafisch aufgearbeitet und den Schulen zur Verfügung gestellt werden.
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schulen und die damit verbundene notwendige Zusammenarbeit zwischen Grundschulen und Elternhäusern haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dabei geht es nicht nur um organisatorische Fragen des Schulalltags. Da der Bildungserfolg zum Großteil von den Elternhäusern abhängt, ist es für die Kinder entscheidend, wie sich Eltern und Schulen verständigen und abstimmen, damit die (jeweils) individuelle Förderung gelingt.
Zudem lernen Grundschulkinder dann besonders gut und nachhaltig, wenn sie an den Inhalten interessiert sind und sie zu den Lehrer*innen eine persönliche Beziehung aufbauen können.
Daher ist das Lernen in Beziehungen Voraussetzung für erfolgreiche Bildungsbiographien in der Grundschule. Elternhaus und Schule sind hier gleichermaßen gefordert.
Genau hier setzt das Projekt Gemeinsam erziehen in Elternhaus und Grundschule (GEEG) an, das seit 2011 an vielen Grundschulen des Kreises Gütersloh und der Stadt Bielefeld umgesetzt wird und bei einigen bereits fester Bestandteil des Schulprogramms geworden ist. Ziel der gemeinsamen Arbeit der multiprofessionellen Teams an den am GEEG-Projekt beteiligten Schulen ist es, ein abgestimmtes Konzept von pädagogischer Elternarbeit zu entwickeln. So sollen pädagogische Inhalte besser transportiert werden, um die Beziehung zwischen Schule, Eltern und Kindern stetig zu verbessern.
Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen des Ganztags, Sonder- und Sozialpädagoginnen und -pädagogen an Grundschulen des Kreises Gütersloh und der Stadt Bielefeld.
Kreis Gütersloh und Stadt Bielefeld
Januar 2011 – Dezember 2025