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Der Unternehmer und Stifter Reinhard Mohn

Kreativität und Unternehmergeist

Reinhard Mohn war einer der großen Unternehmer und Stifter des zwanzigsten Jahrhunderts in Deutschland. Er hat die Entwicklung von Bertelsmann hin zu einem der erfolgreichsten internationalen Medienunternehmen geprägt.

Mit rund 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 17,3 Mrd. Euro.

Mitarbeiter*innen

Länder

Umsatz (Mrd./2020)

Architekt der Bertelsmann-Unternehmenskultur

Reinhard Mohn wurde am 29. Juni 1921 in Gütersloh geboren. Nach der Kriegsgefangenschaft und dem Beginn einer Buchhändlerlehre übernahm er 1947 die Leitung des familieneigenen Druck- und Verlagshauses. Er expandierte über das Vertriebs- und Verlagsgeschäft hinaus. So kamen Industrie- und Dienstleistungsbetriebe, das Zeitschriftengeschäft und schließlich das Fernsehen hinzu. Reinhard Mohn entwickelte die Bertelsmann-Unternehmenskultur, die auf den Grundwerten Partnerschaft, Kreativität, Unternehmergeist und gesellschaftlicher Verantwortung beruht.

Gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung

Reinhard Mohn war sein Leben lang davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe, beruflichen Erfolg und damit wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Daher war es kein Wunder, dass er sich als Unternehmer und Stifter für dieses Thema ganz besonders engagierte. „Das oberste Ziel eines Unternehmens ist sein Leistungsbeitrag für die Gesellschaft“, war Reinhard Mohn überzeugt. Als Medienunternehmer und Verleger fühlte er sich stets der Bildung verpflichtet.

Sicherung der Unternehmenskontinuität

Um die Unternehmenskontinuität zu sichern und das gesellschaftspolitische Engagement der Inhaberfamilien zu bündeln, gründete Reinhard Mohn im Jahr 1977 die Bertelsmann Stiftung. Heute ist sie mit 77,6 Prozent größter Aktionär des Medienunternehmens. Die Stimmrechte liegen bei der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG). Mit der Trennung von Kapital und Stimmrechten stellte Reinhard Mohn frühzeitig die Weichen für die Unabhängigkeit des Unternehmens Bertelsmann.

Nach der Gründung der Bertelsmann Stiftung erwarb sich Reinhard Mohn rasch den Ruf eines Bildungsvisionärs.

In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Gütersloh baute er die modernste Publikumsbibliothek Deutschlands auf. Auch auf dem Gebiet der Medienpädagogik gehörte er zu den Vorreitern. „Seine Schule“, das Evangelisch Stiftischen Gymnasium,  erhielt das erste elektronische Klassenzimmer. Heute lernen dort alle Schüler ab der siebten Klasse mit dem eigenen Laptop oder Tablet.

Johannes Rau beruft Reinhard Mohn in Bildungskommission

Im Jahr 1992 wurde Reinhard Mohn vom damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau in eine international besetzte, hochkarätige Bildungskommission berufen. Die Empfehlungen der Experten mit dem Titel „Zukunft der Bildung – Schule der Zukunft“ fanden 1995 große Beachtung. Schule sollte als Lebensraum ganztägige Angebote machen, der Begegnung und Integration dienen und zur Verantwortung erziehen. Zudem sollten sich die Schulen mit dem gesellschaftlichen Umfeld in der Region vernetzen. Lehrer sollten nicht mehr „vorrangig Wissensvermittler“ sein, sondern „Lernberater“ und „Lernhelfer“.

Der Region Ostwestfalen-Lippe verpflichtet

Nach dem Tod von Reinhard Mohn am 3. Oktober 2009 wurde die noch von ihm selbst errichtete Reinhard Mohn Stiftung aktiv. Unter dem Vorstandsvorsitz von Christoph Mohn kehrt sie ganz bewusst zu den Wurzeln seines Vaters zurück. Reinhard Mohn hat – wie seine Vorfahren – den größten Teil seines Lebens in Gütersloh und der Region Ostwestfalen-Lippe verbracht. Hier besuchte er von 1931 bis zum Abitur im Jahr 1939 das Evangelisch Stiftische Gymnasium. Bereits sein Urahne Carl Bertelsmann gehörte im Jahr 1851 zu den Gründungsmitgliedern des Schulkuratoriums.

Reinhard Mohn Stiftung will Bildungschancen verbessern

Dieser Philosophie von Schule und Kitas fühlt sich die Reinhard Mohn Stiftung verbunden. Sie verfolgt das Ziel, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft oder sozialen Lage, zu verbessern. Als Hebel für Veränderungen werden die Ansätze über die Chancengerechtigkeit und Qualitätsverbesserung gesehen. Modelle, die diese Ansätze erfolgreich umsetzen, finden sich im In- und Ausland. Vorbilder für die Arbeit der Reinhard Mohn Stiftung sind insbesondere die Modelle der Schulbehörden in Toronto und Zürich. In diesen Städten ist es bereits gelungen, die herkunftsbedingten Leistungsunterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen erkennbar zu reduzieren und Chancengerechtigkeit zu verwirklichen.

Über Bertelsmann

Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die RTL Group (Fernsehen), Penguin Random House, (Bücher),  der Gruner + Jahr (Zeitschriften) , das BMG (Musik), Arvato (Dienstleistungen), die Bertelsmann Printing Group (Druck), die Bertelsmann Education Group (Bildung) sowie Bertelsmann Investments (Fonds). Mit 126.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 18 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Unternehmergeist und Kreativität. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern.

Über die Bertelsmann Stiftung

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinander der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet operativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral. Der Jahresetat liegt bei rund 90 Millionen Euro.