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Projektsteckbrief

PReSch – Prävention von Rechenschwierigkeiten

Grundschulkind mit Abacus

Ziele

Übergeordnetes Ziel
Kinder, deren Vorläuferfähigkeiten zum Schulanfang noch gering ausgeprägt sind, erlangen durch gezielte Fördermaßnahmen im Verlauf der Schuleingangsphase die Basiskompetenzen, die für das weitere Mathematiklernen notwendig sind.

Teilziele
Die Fachkräfte, die in der Grundschule Mathematik unterrichten und/oder Basiskompetenzen fördern,

  • erweitern während der Projektteilnahme sowohl ihre diagnostischen als auch ihre Kompetenzen zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern mit gering ausgeprägten Vorläuferfähigkeiten.
  • setzen zu Beginn des 1. Jahrgangs bei den erkannten Risikokindern das EMBI (ElementarMathematisches BasisInterview) ein und planen auf der Grundlage der Erkenntnisse die individuelle Förderung für die Schülerinnen und Schüler.
  • wenden bei der Förderung die PReSch Grundsätze an.
  • prüfen durch Einsatz des EMBI am Ende der Fortbildung den Lernfortschritt der Förderkinder.
  • setzen am End e des ersten Jahrgangs (2026) eine Online-Diagnose (Online-BKR) mit allen Kindern des Jahrgangs zur Diagnostik ein, um die Lernfortschritte aller Kinder zu dokumentieren und um am Ende des Schuljahres
    • zu belegen, welche Basiskompetenzen die geförderten Schülerinnen und Schüler erworben haben;
    • mit sehr geringem Aufwand Schülerinnen und Schüler zu identifizieren, die drohen, Rechenschwierigkeiten zu entwickeln;
    • eine zusätzliche Grundlage zu erhalten für die Entscheidung, ob ein Kind in der Schuleingangsphase verbleiben soll;
    • konkrete Förderungsbedarfe für das kommende Schuljahr abzuleiten.
  • Die Mathematik unterrichtenden Lehrkräfte gestalten präventiven Mathematikunterricht, insbesondere indem sie sich an den unten genannten PReSch-Grundsätzen orientieren:
    • Prävention von Rechenschwierigkeiten setzt bei den Stärken der Kinder an.
      (Stichwort: KOMPETENZORIENTIERUNG)
    • Prävention von Rechenschwierigkeiten erfolgt in ko-konstruktiven Prozessen.
      (Stichwort: KO-KONSTRUKTION)
    • Prävention von Rechenschwierigkeiten ist Spracharbeit.
      (Stichwort: SPRACHE)
    • Prävention von Rechenschwierigkeiten erfolgt vom Konkreten zum Abstrakten.
      (Stichwort: MATERIAL)

Entwicklungen

Nach zehn Jahren Laufzeit erfährt das Projekt Prävention von Rechenschwierigkeiten eine kontinuierlich hohe Nachfrage in Bielefeld und Gütersloh. In dem gemeinsamen Projekt des Schulamts für den Kreis Gütersloh und der Stadt Bielefeld, der Bildungs- und Schulberatung für den Kreis Gütersloh, der regionalen Schulberatungsstelle der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld (bis 2018) sowie des Zentrums für Bildung und Chancen im Kreis Gütersloh gGmbH sollen durch ein flächendeckendes PReSch-Fortbildungsangebot an allen Grund- und Förderschulen Mathematik unterrichtende Lehrkräfte auf oben beschriebene Aufgaben vorbereitet werden.

Im Kreis Gütersloh und in der Stadt Bielefeld haben bereits in über 90% der Grund- und Förderschulen Lehrkräfte an der PReSch-Fortbildung teilgenommen.

In Anlehnung an die Forderung aus dem Masterplan Grundschule (2022), dass der Unterricht in der Grundschule künftig vor allem in der Schuleingangsphase noch stärker als bisher auf die Basiskompetenzen fokussieren soll, kommt der Diagnose der arithmetischen Basiskompetenzen in PReSch eine nochmals erhöhte Relevanz zu. Ein Online-Diagnoseinstrument zur Testung der Basiskompetenzen im Rechnen (Online-BKR) ist für die Jahrgänge 1–2 entwickelt, pilotiert und steht zum Einsatz im Projekt zur Verfügung.

Kinder entwickeln von Geburt an bis zum Zeitpunkt der Einschulung spielerisch beträchtliche mathematische Fähigkeiten. Diese betreffen z. B. das sichere Zählen sowie das beginnende Verständnis für Mengen und Mengenzerlegungen. Vielen Kindern mangelt es allerdings an einem Umfeld, das diese Entwicklung konsequent unterstützt. Eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2011 belegt, dass es jedem fünften Kind im Grundschulalter an mathematischem Grundlagenwissen mangelt. Diese Kinder können oft schon in den ersten Grundschulklassen dem Unterricht
nicht folgen und haben ein hohes Risiko für die Entwicklung von Rechenschwächen.

Das Projekt Prävention von Rechenschwierigkeiten (PReSch) identifiziert und fördert Kinder mit fehlendem mathematischem Grundlagenwissen bereits ab Beginn der Grundschulzeit und wirkt, bevor Rechenschwächen auftreten.

Das Projekt entstand auf Initiative der Regionalen Schulberatungsstelle der Stadt Bielefeld. Es basiert auf Erfahrungen eines Vorläuferprojekts FörSch, in dem Schülerinnen und Schülern mit Rechenschwächen gefördert wurden.

Erstklässlerinnen und Erstklässler der Grund- und Förderschulen im Kreis Gütersloh und in der Stadt Bielefeld mit schwach entwickelten mathematischen Fähigkeiten, Lehrkräfte, die an diesen Schulen Mathematik unterrichten.

Kreis Gütersloh und Stadt Bielefeld

September 2014 – Juli 2028

Kontakt

Katja Hattendorf

Senior Projektmanagerin

(05241) 80 46015

Katja.Hattendorf(at)reinhard-mohn-stiftung.de