Projektsteckbrief

Sprachcamps

Grundschule | Gemeinsam bilden

Projektsteckbrief

Sprachcamps

Grundschule | Gemeinsam bilden
fröhliche Schulkinder verlassen eilig ein Schulgebäude

Ziele

• Mittels unterschiedlicher pädagogischer Elemente verbessern die Kinder ihre Sprachkompetenz.

• Die besseren Sprachkompetenzen unterstützen die Integration und die Bildungsbeteiligung u. a. durch eine verstärkte Beteiligung im Unterricht.

Entwicklungen

Seit 2014 kooperieren die Stadt Gütersloh, die Bürgerstiftung Gütersloh und die Reinhard Mohn Stiftung mit der AWO bei der Durchführung der Sprachcamps. Einerseits ermöglicht die Kooperation, mehr Sprachcamps anzubieten. Andererseits verfolgen die Kooperationspartner*innen das Ziel, das Sprachcamp-Konzept weiterzuentwickeln und es stärker an die Schulen anzubinden.

Die Lehrkräfte an den Grundschulen ermitteln die Schüler*innen, die einen Sprachförderbedarf aufweisen, und melden sie für das Sprachcamp an.

In Zusammenarbeit mit den Fachkräften im Ganztag motivieren sie die Eltern, ihre Kinder für das Camp anzumelden. Die Lehrkräfte geben den festgestellten Sprachförderbedarf an die Pädagoginnen und Pädagogen der Camps weiter, damit diese die Kinder möglichst passgenau fördern können. Ein Sprachcamp findet zwei Wochen lang in festen Gruppen mit je 20 Kindern statt. Dabei setzen die Pädagoginnen und Pädagogen theater- und freizeitpädagogische Elemente zur Sprachförderung ein. Jedes Camp steht unter einem eigenen Motto, z. B. Forscher und Entwickler oder Unterwasserwelten.

Die Kinder entwickeln z. B. gemeinsam ein Theaterstück zum jeweiligen Thema.

Dadurch stellen sie sofort den Anwendungsbezug des Erlernten her. Auch Themen wie Freundschaft, gegenseitiger Respekt und Toleranz werden automatisch vermittelt. Nach dem Camp erhalten die Lehrkräfte eine Rückmeldung zur sprachlichen Entwicklung der Kinder.

Auch nach der Kürzung der Landesmittel gelang es den Projektpartner*innen mit Unterstützung u. a. der Stadt Rheda-Wiedenbrück, der Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück und McDonalds Restaurants Rheda-Wiedenbrück, im Jahr 2019 einen Großteil der geplanten Sprachcamps durchzuführen. Die AWO richtete im Stadt- und Kreisgebiet Gütersloh drei Camps in den Sommer- und Herbstferien aus, an denen 125 Kinder teilgenommen haben. Die Übergänge der Kinder von der Schule in die Camps und zurück wurden intensiv begleitet, sodass die Kinder in der Schule noch besser von den Erfahrungen im Sprachcamp profitieren konnten.

„Für etliche unserer Kinder ist das Sprachcamp ein Wiedereinstieg in die Kommunikation auf Deutsch, denn sie haben sich im Familienumfeld in den Ferien schwerpunktmäßig in der Herkunftssprache unterhalten. Nach dem Sprachcamp kehren sie selbstbewusster und gut vorbereitet an die Schule zurück.“

(Ulrike Laubinger, Schulleiterin Grundschule Blankenhagen)

Das sichere Beherrschen der deutschen Sprache nimmt für den Bildungserfolg eine Schlüsselrolle ein. Sprache ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, ihre Bedürfnisse auszudrücken, sich – wenn nötig – Hilfe zu holen, in verschiedenen Schulfächern ihr Können zu zeigen bzw. Wissen zu erwerben, deutschsprachige Freunde zu finden und ein Zugehörigkeitsgefühl zu unserer Gesellschaft zu entwickeln.

Kowoll, Strietholt und Bos haben ein dreiwöchiges Sommercamp in Bochum im Jahr 2009 evaluiert. Dabei zeigte sich, dass die Leseleistung der Kinder aus einem dritten Schuljahr in einem IGLU-Lesetest um 23 Punkte stiegt. Das entspricht etwa dem Zuwachs der Leseleistung von einem halben Schuljahr. (Quelle: Kowoll/Strietholt/Bos, Können Sommercamps Bildungsungleichheit abbauen?, in: DDS, 105. Jg., 2013, S. 165) Download am 02.03.2021 unter: https://www.waxmann.com/index.php?eID=download&id_artikel=ART101275&uid=f

Grundschulkinder mit Deutsch-Sprachförderbedarf aufgrund des Migrationshintergrundes

Stadt und Kreis Gütersloh

Mai 2014 – April 2020

Kontakt

Dr. Oliver Vorndran

Senior Projektmanager

(05241) 80 82006

Oliver.Vorndran(at)reinhard-mohn-stiftung.de