Ziele
Die Schüler*innen sollen so gefördert werden, dass ihnen häufiger der Übergang in das Leben/den Beruf gelingt, weniger die Schule abbrechen und im Schul- und Betreuungssystem verbleiben.
Entwicklung
Im Verlauf des Jahres 2019 standen die Unterstützung der Schüler*innen im Rahmen des Praktikums und der dafür erforderliche Ausbau des Kooperationsnetzwerks der Schule im Sozialraum im Mittelpunkt. Es war möglich, neue Beziehungen zu Einrichtungen und Betrieben, in denen die Schüler*innen ein Praktikum absolvieren konnten, aufzubauen und zu stabilisieren. Dass diese Prozesse erfolgreich verliefen, ist neben den Lehrkräften und der Schulsozialarbeiterin vor allen Dingen den sogenannten Paten zu verdanken. Diese haben mit hohem ehrenamtlichem Aufwand ihre jeweiligen Schüler*innen begleitet und unterstützt.
Die Zahl der teilnehmenden Schüler*innen blieb annähernd konstant.
Gegen Ende des Jahres wurde der Evaluationsbericht der Universität Würzburg vorgelegt. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Projektkonzeption so angelegt ist, die o. g. Projektziele zu erreichen. Vor dem Hintergrund der Heterogenität der Schüler*innen ist es wichtig, die für Übergänge relevanten Bereiche zu berücksichtigen und hierfür einen stabilen konzeptionellen Rahmen zu bieten.
Die Evaluation ist unter folgendem Link als Print-Ausgabe oder kostenlos als E-Book beim WBV Verlag zu erhalten:
www.wbv.de/openaccess/themenbereiche/berufs-und-wirtschaftspaedagogik
Die Evaluatorinnen und Evaluatoren schlagen für die Weiterentwicklung des Projekts folgende Schwerpunkte vor:
- Erweiterung des Angebots (arbeits-)praktischer Erfahrungen im schulexternen und -internen Setting
- Stärkere Nutzung der Ressource der Patinnen und Paten
- Erweiterung der Zielgruppe der Schüler*innen
- Konzeptionell stärkere Berücksichtigung der psychischen Gesundheit
- Ausdifferenzierung eines strukturellen und individuellen Übergangsmanagements.
- Details zu dem Forschungsauftrag finden Sie unter:
www.rehadat-forschung.de/de/uebergang-ausbildung-arbeit/uebergang-schule-ausbildung-beruf
„Das Projekt weist viele Potenziale auf. Deshalb schlagen wir vor, es zu halten und zugleich gezielt weiterzuentwickeln, um die erarbeiteten Strukturen und Prozesse zu optimieren, damit zukünftig noch mehr Schüler*innen von diesem Projekt profitieren können.“
(Prof. Dr. Roland Stein, Universität Würzburg)
Der Übergangsprozess vom Jugend- ins junge Erwachsenenalter ist ein wichtiger Lebensabschnitt, in dem junge Menschen (mit oder ohne Unterstützung durch ihre Eltern) Bildungsentscheidungen treffen, stabile Peer- und Partnerbeziehungen bilden, sich vom Elternhaus lösen und als Folge die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen müssen. Nicht alle Jugendlichen bewältigen diesen Umbruch. Manche scheitern an diesen Übergangsanforderungen. Besonders gefährdet sind Jugendliche, die einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf, eine schwierige Beziehung zu ihrer Primärfamilie oder gesundheitliche Beeinträchtigungen haben und/oder mit traumatisierenden Erfahrungen leben. Diese Gruppe droht zum einen aus allen institutionellen Bezügen wie Schule und Ausbildung, zum anderen aus allen sozialen Netzwerken und Hilfeeinrichtungen herauszufallen und dadurch temporär oder dauerhaft aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.
Durch die Kooperation zwischen der Hermann-Hesse-Schule, dem Schulamt, dem Kreis Gütersloh und der Reinhard Mohn Stiftung sollen Langzeitpraktika eingerichtet und durch die Reduktion curricularer Inhalte die Motivation der Schüler*innen so verbessert werden, dass diese Jugendlichen den Übertritt in qualifizierende Maßnahmen der Agentur für Arbeit langfristig erfolgreich bewältigen und somit den Übergang in das Erwachsenenleben besser meistern.
Schüler*innen der Hermann-Hesse-Schule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, die das Potenzial haben, nach der Regelschulzeit in den Arbeitsmarkt integriert zu werden oder in betreuten Werkstätten zu arbeiten.
Stadt Gütersloh
August 2016 – Oktober 2023